13 Juni 2012

Die Oger


 

Autor: Stephan Russbült

Verlag: Bastei Lübbe
Erscheinungstermin: 12. August 2008
ISBN: 978-3404285211






Klappentext:

Mogdar ist ein Oger. Schon immer war er schwer von Begriff und führte ein einfältiges Dasein, das vornehmlich aus Fressen und Schlafen bestand. Eines Tages jedoch überfällt er einen Magier und erbeutet von ihm ein seltsames Amulett. Als er sich das Schmuckstück arglos überstreift, ist plötzlich alles anders als zuvor. Denn das Amulett besitzt magische Kräfte und verleiht Mogdar etwas, das ihm bislang völlig fremd war: Intelligenz...

Unsere Meinung:

Ein Fantasy-Roman, der endlich mal von einem häufig vorkommenden Fantasy-Wesen, handelt. Das jedoch bis zu diesem Buch eher nur Nebenrollen hatte. Wie immer wird der Oger als sehr primitiv und gewaltsam dargestellt, doch mit Mogda als Hauptprotagonist und Dank eines magischen Artefaktes ändert sich dies. 


Die Schreibweise von Stephan Russbült ist fantastisch und einfach zugleich, so dass man das Buch sehr flüssig lesen kann. Die primitive Seite der Oger wird durch Russbülts Schreibweise, indem er sich unter anderem einer eigens ausgedachten Oger Sprache bedient, dem Leser wunderbar vermittelt.  


Hilfreich, um zu wissen wo man sich im Laufe der Story gerade befindet, ist eine sehr schön gestaltete Karte am Anfang des Buches. Orte und wechselnde Schauplätze gibt es nicht gerade wenige in dem Buch. Teilweise sind die Beschriftungen der Karte jedoch etwas klein, so dass man die Augen beim Lesen etwas anstrengen muss. Das Problem hatte zumindest unser fast blindes Frauchen.

Charaktere und die Umgebung werden detailreich und liebevoll beschrieben. So lässt Stephan Russbült wunderbar fantastische Bilder beim Leser entstehen. Es gibt vielseitige Charaktere, die sympathisch bzw. unsympathisch wirken und die Story mit viel Leben füllen. 


Toll dargestellt ist die Veränderung vom Protagonisten Mogda. Dem Leser wird ganz deutlich vor Augen geführt worin die Unterschiede zwischen Mogda und den anderen Ogern liegen. So konnten wir uns gut vorstellen wie Mogda vor der Verwandlung durch das Artefakt war. Allerdings kehrt er manchmal noch in sein altes Muster zurück. Dem sehr sympathischen Protagonisten fällt diese Veränderung natürlich auch auf. Mogda  ist dabei hin und hergerissen, ob er das nun gut heißen soll oder lieber wieder primitiv wie die anderen Oger sein sollte. 


Im Laufe des Buches verändert sich nicht nur die Intelligenz von Mogda, sondern auch dessen Humor. Immer mehr kommt der Leser in den Genuss eines sehr skurrilen Humors. Wir  mussten oft schmunzeln, wenn nicht sogar herzhaft lachen. Der Humor ist allerdings wirklich sehr speziell und wird wohl nicht jedem liegen. 


Die teilweise doch heftig brutale Story ist spannend, fesselt einen und ist oft nichts für schwache Nerven. Verschiedene Handlungsstränge werden aufgegriffen, indem aus der Sicht verschiedener Charaktere geschildert wird. So erhält der Leser einen guten Überblick über die Ereignisse in Nelbor. Viele Bücher mit verschiedenen Sichten und Handlungssträngen wirken unübersichtlich und man verliert schnell den Überblick. Stephan Russbült beherrscht anscheinend die Kunst aus verschiedenen Perspektiven zu schildern. Wir konnten der Story immer uneingeschränkt folgen und wussten welcher Charakter das Erlebte erzählt. 

Fazit:

Durch die teilweise skurrilen Szenen und den schwarzen Humor vielleicht nicht jedermanns Geschmack. Wir waren jedoch sehr begeistert und können das Buch vor allem eingefleischten Fantasy-Fans nur empfehlen.


Wir vergeben:

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